Ursprünglich als Wanderfahrt für die Anfänger gedacht, starteten 14 Jugendliche und Ehemalige per Bahn und Auto Richtung Laurenburg an der Lahn in ein langes Wochenende (26. bis 28.5.). Für viele neue Ruderer vom Startercamp zwei Wochen zuvor, war der Termin schon verplant, was den Älteren die Chance für diese Wanderfahrt gab. Das Wetter sollte eigentlich gar nicht gut werden, doch am Ende in Godesberg angekommen, hatten wir genug Sonne abbekommen.
Die Lahn ist ein tolles Gewässer, ein kleiner Fluß, der sich träge durch ein wunderschönes bewaldetes Tal mit kleinen Orten, einem Kloster und alten Burgen schlängelt. So setzten wir die drei Boote morgens in Laurenburg ein, um wenig später in der ersten von vielen kleinen Schleusen eine Staustufe zu überwinden. Die meisten der Schleusen sind oft schon älter als 150 Jahre und fassen lediglich kleine Ausflugs- und Sportboote. Für die Berufsschiffahrt ist die Lahn nicht schiffbar. Von daher teilten wir uns die Schleusen mit vielen Kanufahrern und dem ein oder anderen Motorsportboot.
Das Wetter entwickelte sich prächtig und die Sonnenmilch floß in Strömen. Schon bald wagten sich die Ersten vom Boot aus ins Wasser der Lahn, was allerdings noch recht frisch war. Gegen späten Nachmittag erreichten wir dann den Ruderverein in Bad Ems, wo wir die Nacht verbringen sollten. Der Hunger war groß, daß wir über die vorbereitete große Menge Spagetti-Bolognese herfielen, als hätte es drei Tage nichts zu Essen gegeben.
Für den zweiten Tag war Regen vorhergesagt. Es hatte die ganze Nacht geregnet, doch nachdem wir die Augen aufgeschlagen hatten, blieb es erstmal trocken. Schon beim Frühstück im Freien kam die Sonne hervor.
Bad Ems zeigt sich zum Fluß hin von seiner besten Seite. Die Prachtbauten von Hotels und dem berühmten Kasino machen immer wieder einen besonderen Eindruck. Nach den vielen verträumten Flußkilometern ist Bad Ems immer wieder eine besondere Kulisse. Doch direkt nach der Emser Schleuse hat einen die ruhige Lahn wieder. Von Bad Ems bis zur Mündung in den Rhein sind es nur wenige Kilometer, doch braucht man durch die vielen Schleusen viel Zeit.
In Lahnstein haben wir uns dann im Schatten noch eine späte Mittagspause gegönnt, bevor wir die Rheinetappe nach Neuwied angetreten sind. Immer wieder ist es beeindruckend von der ruhigen Lahn in die wilde Strömung des Rheins zu geraten, der uns direkt mit flotten Tempo Richtung Koblenz zog.
Hinter Koblenz kamen dann doch noch dunkle Wolken auf und in der Ferne machte sich ein näher kommendes Gewitter bemerkbar. So legten wir sicherheitshalber erstmal an und warteten das Gewitter ab. Im Regen machten wir dann die letzten Kilometer bis Neuwied, wo wir unser Lager im Ruderverein aufgeschlagen hatten. Zum Glück mußten wir nicht kochen, dank sparsamer Finanzführung gab die Kasse für jeden beim Italiener um die Ecke eine Pizza oder ein Nudelgericht her. Hochzufrieden, aber dann doch sehr müde kehrten Jung und Alt in Ihre Schlafsäcke zurück.
Für den Dritten Tag sah die Wetterprognose wieder Unwetter vor. Schnell machten wir uns deshalb auf den Weg, um möglichst früh Godesberg zu erreichen. Doch sollte vor uns ein weiterer herrlicher Sonnentag liegen. Trotz vieler Pausen auf dem Wasser kamen wir dank der guten Strömung gut voran. In Sinzig machten wir dann noch eine späte Mittagsrast und erreichten dann schon bald das Heimatgewässer.
Am Ruderverein mußten wir dann noch die Boote schrubben, dank vieler Hände war das schnell getan. Glücklich und müde zogen dann alle nach Hause, um die Isomatte möglichst bald gegen ein herrliches Bett einzutauschen.
Danke an alle, die dabei waren. Das waren drei herrliche Tage, danke für die Organisation an Moritz Gutmann und ein besonderes Dank an Heiko Dürr-Auster, der uns die Boote an die Lahn gebracht hatte. Bis nächstes Jahr!